Åndalsnes
- die Alpenstadt am Fjord -

Nur 35 Kilometer müssen wir zurücklegen, um von Molde nach Åndalsnes zu gelangen, zwei Stunden langsame Fahrt durch den Romsdalsfjord mit seinem unvergleichlichen Farbspiel. Blaugrünes Wasser, grüne Berghänge mit zahlreichen Wasserfällen, schneebedeckte Gipfel und strahlend blauer Himmel mit ein paar kleinen, fotogenen Wolken - Urlaub kann so schön sein.
Als wir an der Kaimauer anlegen wird uns das erste Mal auf dieser Reise bewusst, wie groß das Schiff ist. Wir schauen vom Balkon unserer Kabine und was wir sehen wirkt wie eine lebendig gewordene Modellbahnanlage. Direkt neben dem Hafen befindet sich auch der Bahnhof von Åndalsnes. Als wir vom Ort aus auf die Züge der Raumabanen, die als eine der landschaftlich schönsten Bahnstrecken Norwegens gilt, sehen, sind wir selbst Bestandteil der Modellbahnanlage geworden. Unser Schiff im Hintergrund dominiert alles.

Ziemlich schnell lassen wir das Ortszentrum hinter uns und wie immer sind wir auch schon bald ganz allein. Die anderen Urlauber, die von Bord gehen, haben Ausflüge gebucht oder bleiben im Ort. Åndalsnes liegt an der Rauma, einem Wildfluss, der für seinen Lachsreichtum bekannt ist. Entlang der Rauma gibt es einen Spazierweg mit schöner Aussicht auf die Romsdalsalpen. Bis zu einer kleinen Brücke gehen wir, dahinter entfernt sich der Fluss zu weit vom Ort. Mit Blick auf die Uhr wählen wir jetzt lieber den Weg entlang gepflegter Einfamilienhäuser zurück zum Hafen von Åndalsnes.

Im Hafen empfängt uns geschäftiges Treiben. Nicht nur die Urlauber unseres Schiffes sind hier anzutreffen, auch zahlreiche Einwohner wollen sich das Spektakel der Ankunft eines so großen Schiffes nicht entgehen lassen. Selbst die Jugendlichen des Ortes interessieren sich für unser Schiff, sie balancieren auf den Schiffstauen und wetteifern darum, wer als letzter ins Wasser fällt, bei rund 25 Grad Lufttemperatur das reinste Vergnügen.
Das Auslaufen des Schiffes ist sicherlich für beide Seiten, Einwohner und Passagiere, sehenswert. Parallel zur Kaimauer legen wir ab, um erst in der Mitte des Fjords zu wenden. Unsere Fotos, von Deck 9 aus aufgenommen, wirken wie Luftaufnahmen - jetzt bloß nichts kaputt machen. Im Vorbeifahren können wir kurz darauf noch einmal die schöne Lage des Ortes bewundern.
Stunden später dann, fast wieder auf offener See, ein Sonnenuntergang - wir sind wieder südlich des Polarkreises.

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