La Gomera
Das Tal des großen Königs
Das Valle Gran Rey, das Tal des großen Königs, war in den 1970-er Jahren ein beliebtes Aussteiger-Ziel. Einige der ehemaligen Hippies sind im Laufe der Zeit sesshaft geworden, betreiben kleine Geschäfte oder Restaurants in einem der zahlreichen Ortsteile des Tals. Und noch immer gehören Hippies zum Straßenbild, spätestens zum Sonnenuntergang am Strand ...
Obwohl das Valle Gran Rey inzwischen eines der beliebtesten Urlaubsziele der Insel ist, kann hier von Massentourismus keine Rede sein. Wir sind allerdings außerhalb der Saison hier, zahlreiche Restaurants sind im Mai/Juni mehrere Wochen geschlossen. Andererseits sind in unserem Hotel alle Zimmer belegt.
Die meisten Ferienunterkünfte befinden sich im flachen Taldelta nah am Meer. Hier befinden sich u. a. die Ortsteile
Vueltas - das lebhafte Hafenviertel - mit bunten Fischerbooten vor einer steilen hohen Felswand und einer Hafenkneipe, in der wir die inseleigene Pfeifsprache El Silbo im Alltagsgebrauch erleben konnten,
La Puntilla mit Ferienanlagen (auch unser Hotel befindet sich hier) und schönen Stränden sowie
La Playa - dem touristische Zentrum im Valle Gran Rey. Etwas nördlich von La Playa befindet sich der wunderschöne feinsandige Strand Playa del Ingles, der auch bei FKK-Anhängern beliebt ist.
Im Hinterland dieser Ortsteile liegen Bananenplantagen, daran anschließend wird das Tal schmaler und steigt schnell an.
Der Ortsteil La Calera beginnt nur etwa 15 Minuten Fußweg vom Strand entfernt hinter den Bananenplantagen und erstreckt sich dann bis zu einer Höhe von gut 100 Metern den Hang hinauf. Zu unserem Bedauern haben viele Restaurants im Juni geschlossen, gerade das "El Mirador" hätten wir gern besucht. Zufällig treffen wir davor auf den Besitzer, der uns einlädt, zumindest die wundervolle Aussicht zu genießen - das Restaurant befindet sich zu dieser Zeit leider gerade im Umbau.
Im lebhaften unteren Teil von La Calera, direkt neben dem Rathaus, haben wir übrigens in der Zumeria Carlos den besten frisch gepressten Saft der ganzen Insel getrunken.
Etwa zwei Kilometer weiter die Straße hinauf befindet sich der Ortsteil El Guro - die "Künstlerkolonie". Nachdem wir die vielen Stufen in den Ort erklommen haben, können wir nicht nur die hübsch gestalteten Häuser bewundern, sondern uns auch über eine tolle Aussicht über die umliegenden Ortsteile und die vielen Palmen im Valle Gran Rey freuen.
Noch einige weitere Ortsteile liegen entlang der Hauptstraße, die sich in teils engen Serpentinen durch das Tal nach oben windet. Immer wieder bieten sich unterwegs schöne Ausblicke bis hinunter zum Meer.
Oberhalb von El Guro wird das Tal breiter und zahlreiche Häuser erstrecken sich inmitten grüner Terrassenfelder die Hänge hinauf. Dazwischen wachsen tausende Palmen. Es heißt, dass es auf La Gomera mehr Palmen gibt, als auf allen anderen Kanarischen Inseln zusammen.
Erst nach rund 12,5 km Fahrstrecke erreichen wir auf einer Höhe von etwa 825 Metern das Bergdorf Arure. Von hier aus ist ein letzter Blick auf Teile des Valle Gran Rey möglich und nur über Arure führt auch die einzige Straße ins Tal des großen Königs hinab.
Nach dem Durchqueren des Bergdorfes Arure gelangen wir nach wenigen Kilometern an die Grenze des Nationalparks Garajonay.
