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Dodekanes


Skala auf Patmos


Patmos
- die heilige Insel -

Mit gerade einmal 34 kmē ist Patmos kleiner als die Ostseeinsel Poel in Mecklenburg-Vorpommern. Trotzdem ist die Insel das Ziel zahlreicher Kreuzfahrtschiffe und die Zahl der Tagestouristen kann durchaus die Zahl der Einwohner übersteigen. Seit 1999 gehören das Johanneskloster und die Höhle der Apokalypse zum UNESCO Welterbe und nur wer wie wir das Glück hat, mehrere Tage auf dieser Insel zu verbringen, kann die Schönheit der Insel wirklich in Ruhe erleben.
Der Transfer von Kos nach Patmos mit dem "Dodekanisos Pride", einer schnellen Katamaranfähre, dauert nur 2,5 Stunden. Bei schönem Wetter mit ruhiger See genießen wir einen großen Teil der Überfahrt an Deck und können so schon mal einen Blick auf die Inseln Kalymnos und Leros werfen, die wir ja in den folgenden Tagen auch noch besuchen wollen.

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Bereits am frühen Nachmittag sind wir auf Patmos unterwegs. Einen Stadtplan benötigen wir nicht, der Hauptort der Insel, Skala, ist sehr übersichtlich. Im Osten das Meer mit dem geschäftigen Hafen, im Westen kleinere Meeresbuchten, im Süden - hoch oben und etwa 4,5 km entfernt - das Johanneskloster. Als wir am Ortsrand auf einen alten Eselsweg stoßen beschließen wir, ein Stück den Berg hinauf zu steigen, obwohl Höhle und Kloster um diese Tageszeit geschlossen sind.
Die Aussicht ist grandios und schon bald stehen wir vor dem Eingang zur Höhle der Apokalypse. Hier soll der Evangelist Johannes seine Offenbarung empfangen und niedergeschrieben haben. Die Höhle gehört zu den bedeutendsten Heiligtümern der griechisch-orthodoxen Kirche und ist eine wichtige Pilgerstätte.

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Wir folgen weiter dem alten Eselsweg, genießen die Aussicht und gelangen so bis an die Mauern der alten Stadt Chora, die im 12. Jahrhundert um das Johanneskloster herum errichtet wurde und die ebenfalls unter dem Schutz der UNESCO steht. Da das Kloster geschlossen ist, sind auch die Souvenirgeschäfte geschlossen. Diese sind auf den direkten Zugang zum Kloster beschränkt. Das restliche Gebiet der alten Stadt wirkt noch immer ursprünglich.
Wir streifen durch die alten Gassen und irgendwann mag ich keine Stufen mehr steigen. Wir trennen uns: "Geh du hier lang, ich laufe eine Gasse oberhalb parallel dazu und an der nächsten Kreuzung treffen wir uns wieder." Ja! Wir sind ja nicht das erste Mal in Griechenland und spätestens seit dem Urlaub auf den (durchaus vergleichbaren) Kykladen sollten wir wissen, dass die alten Städte verwinkelt angelegt wurden, um Angreifer zu verwirren und abzuschrecken. Wir wollen zwar niemanden angreifen und unsere einzige "Waffe" ist der Fotoapparat (von dem wir ausgiebig Gebrauch machen), aber verwirrt sind wir trotzdem.
Mehr als eine halbe Stunde sind wir unfreiwillig getrennt auf "Fotopirsch" und beim späteren Ansehen der Fotos stellen wir fest, dass wir einige Objekte zeitgleich fotografiert haben - nur von verschiedenen Seiten aus gesehen und ohne Verbindung zueinander.

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Am nächsten Tag steht die Besichtigung des Klosters auf dem Programm, doch nicht nur wir haben diesen Plan. In der Bucht von Skala liegt bereits am frühen Morgen ein riesiges Kreuzfahrschiff. Nun gut, wir sind flexibel. So schauen wir uns eben Skala von den umliegenden Bergen aus an und nehmen kurz vor Mittag den Linienbus nach Chora. Noch etwa 1,5 Stunden bleiben uns so zur Besichtigung des nun wieder einsamen Klosters. Für uns ausreichend Zeit, um auch der berühmten Schatzkammer des Klosters einen Besuch abzustatten.
Anschließend bummeln wir wieder durch die kleinen Gassen von Chora, finden zahllose kleine Kirchen und erfreuen uns an der herrlichen Aussicht. Abwärts geht es dann wieder auf dem alten Eselspfad, die Höhle der Apokalypse ist heute Nachmittag geöffnet. Diesmal können wir uns des Ansturms nicht entziehen. Neue Kreuzfahrtschiffe liegen in der Bucht und auch Tagestouristen von der Insel Samos und sicherlich auch einige Pilger - alle wollen die steilen Stufen hinabsteigen zur Höhle des Johannes. Zum Glück treibt uns kein Zeitplan einer Reisegruppe, so nehmen wir uns die Zeit, die Atmosphäre der Höhle auf uns wirken zu lassen.

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Zum Essen suchen wir uns in Skala Tavernen aus, die etwas abseits der Wege der Tagestouristen liegen. Wir bevorzugen griechische Küche, ein Tisch voller einfacher Köstlichkeiten, gebratene Paprikaschoten, gebackener Feta, gegrillte Auberginen, Tsatsiki ... Dazu eine Karaffe Hauswein und eine große Flasche Wasser. Dafür gibt es vom Wirt zum Abschied noch eine Karaffe Wein, einen Teller frische Aprikosen ...
An einem Vormittag bestellen wir uns nach einer kleinen Wanderung in einer Taverne in der Bucht von Meloi Café frappé, und der ist hier wirklich gut. Nach einem Lob für den guten Kaffee steht plötzlich ein kleiner Junge vor uns und überreicht uns lächelnd zwei Teller mit frisch gebackenem Kuchen - griechische Gastfreundschaft.

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