Andalusien ...
stand eigentlich schon lange auf unserer Urlaubs-Wunschliste. Nach den positiven Erfahrungen unseres Urlaubs im letzten Jahr waren wir uns sicher, das richtige Angebot dafür gefunden zu haben.

Wie schon im Jahr 2007 entschieden wir uns für eine Standortrundreise - ein Hotel und ein Ausflugspaket, das Leben aus dem Koffer einer herkömmlichen Rundreise entfällt hierbei, dafür ist teilweise sehr frühes Aufstehen angesagt und man erlebt die besuchten Orte nur als Tagestourist. Dafür hat man Zeit "seinen" Urlaubsort in Ruhe zu erkunden.
Almuñécar ist ein wunderbarer Ort mit langer Geschichte und bietet viel Sehenswertes.

Da gibt es natürlich zuerst einmal den Strand, denn Almuñécar liegt ja direkt am Meer. Dass es sich hier um einen Kiesstrand handelt, störte uns nicht, da wir lieber etwas unternehmen, als am Strand zu liegen. Der Ort verfügt über eine maurische Altstadt mit verwinkelten, teils sehr steilen Gassen mit weißgetünchten Häusern, zahllosen Geschäften und schattigen Plätzen zum Ausruhen. Und über allem erhebt sich eine alte Burg, deren Restaurierung offensichtlich gerade abgeschlossen wurde.

Unser Weg vom Hotel in die Altstadt führte uns am Majuelo-Park vorbei und häufig auch mitten durch. Im Zentrum des Parks befinden sich die Reste einer römischen Fischfabrik, in der Fische durch Einsalzen haltbar gemacht wurden. Um diese archäologische Ausgrabungsstätte gruppiert findet man zahlreiche Pflanzen aus tropischen Ländern, denn der Park ist gleichzeitig der botanische Garten des Ortes. Die Wege werden gesäumt von einer Vielzahl an Skulpturen, in Pavillons kann man Handwerkern bei ihren Arbeiten zusehen und eine große Bühne für Aufführungen ist auch vorhanden.

Um die Fischfabrik und auch den Ort mit Wasser zu versorgen, bauten die Römer Aquädukte, von denen einige Abschnitte hier bis heute erhalten blieben. So befindet sich ein Abschnitt zentral in der Stadt, einen weiteren entdeckten wir beim Blick aus unserem Hotelzimmer und auch Torrecuevas, einige Kilometer im Landesinneren gelegen, verfügt über diese Zeugnisse aus dem 1. JH unserer Zeit.

Nicht weit vom Park Majuelo entfernt befindet sich der ornithologische Park Loro Sexi. Zahlreiche Vogelarten können in der gepflegten Anlage besichtigt werden. Zu dem Komplex unterhalb der Burg gehört auch noch ein schöner Kakteengarten.
Sexi ist übrigens der alte Name von Almuñécar, den die Phönizier dem Ort gaben, weil es der sechste Ort hier an der Küste war, den sie besiedelten.

Steile Altstadtgassen führen hinauf zur Burg des Ortes, der Festung "San Miguel" hoch über der Stadt. Auf der breiten Rampe, dem Zugang zum Platz der Kanonenbatterie, von dem man eine herrliche Aussicht hat, werden wir unvermittelt von Möwen angegriffen. Immer wieder fliegen sie im Sturzflug auf uns zu, um gleich darauf kurz über unseren Köpfen abzudrehen. Wir dachten im wahrsten Sinne des Wortes, wir sind im falschen Film. Zum Glück ließen sie einige Meter weiter von uns ab und später entdeckten wir die Ursache für ihr Verhalten: An der Mauer entlang der Rampe zogen sie ihre Jungen auf, die zwar schon eine beachtliche Größe hatten, aber noch nicht fliegen konnten.
Ein Pavillon in neoklassizistischem Stil beherbergt das Stadtmuseum von Almuñécar. Sehenswert sind hier besonders die Modelle der Stadt zu verschiedenen Zeitpunkten der Besiedlung. Unweit des Pavillons fanden wir einen runden Schacht, der mit einem Gitter abgedeckt war. Zu dunkel, um darin irgend etwas zu erkennen, benutzten wir den Fotoapparat. Das Blitzlicht zeigte uns, was wir bereits vermutet hatten: Wir standen vor dem Kerker, der hier einst in den Fels geschlagen wurde. Allerdings sind die Gebeine darin heute nur Attrappen.

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